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Gott schickt das Licht

Sterne. Überall umgeben sie uns in dieser Weihnachtszeit. Warum lieben wir sie so?

 

Der Winter ist kalt, die Tage sind kurz, draußen ist es düster und ungemütlich. Vor lauter Wolken kann man oft die echten Sterne gar nicht am Himmel sehen. Geschweige denn die Sonne.

 

Leuchtende Weihnachtslichter in der Dunkelheit – ich liebe sie!

Je dunkler es draußen ist, desto heller strahlt das Licht der Lichterketten, der Sterne, der Weihnachtsbäume.

 

Gott will besonders in dunklen Zeiten ein Licht der Hoffnung erscheinen zu lassen, denn dann leuchtet es besonders hell. 

 

Und genau das tut Gott.

 

Es ist eine der grausamsten Zeiten in der ganzen Menschheitsgeschichte. Das römische Reich hat die Welt fest in seiner eisernen Klaue. Doch es ahnt nicht, dass seine Zeit bald um ist. Denn das Licht Gottes ist bereits unterwegs. „Jahwe rettet“ ist sein Name. Jesus.

Gott weiß, was man braucht, um die dunkelste Finsternis zu zerschlagen, die die Welt je gesehen hat: ein Baby.

 

Jochen Klepper hat das bekannte Weihnachtslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ ebenfalls in einer dunklen Zeit verfasst. Am 18. Dezember 1937 entstand sein bekanntes Adventsgedicht, kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges.

Der Nationalsozialismus hatte seine Schatten bereits voraus geworfen und der 1. Weltkrieg war noch gar nicht lange her. Eine Welt im Dunkel.

 

Und trotzdem, oder gerade deshalb schreibt Klepper:

 

Die Nacht ist vorgedrungen,

der Tag ist nicht mehr fern. 

So sei nun Lob gesungen

dem hellen Morgenstern.

Auch wer zur Nacht geweinet,

der stimme froh mit ein.

Der Morgenstern bescheinet 

auch deine Angst und Pein.

 

Dem alle Engel dienen,

wird nun ein Kind und Knecht.

Gott selber ist erschienen

zur Sühne für sein Recht.

Wer schuldig ist auf Erden,

verhüll nicht mehr sein Haupt.

Er soll errettet werden,

wenn er dem Kinde glaubt.

 

(...)

 

Jochen Klepper (+1942), 1937


 

Egal wie dunkel die Zeiten sind, in denen wir gerade leben, egal wie unsicher wir uns fühlen, Gott hat Sein Licht zu uns gesandt.

Gottes persönliche Weihnachtsbeleuchtung für uns ist Er selbst.

Bereits 700 Jahre vor Christi Geburt kündigte Gott seinen Plan an, durch den Propheten Jesaja:

 

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,

und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. 

Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, 

wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.

Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter 

und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.

Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, 

und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.

 

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, 

und die Herrschaft ist auf seiner Schulter;

und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;

auf dass seine Herrschaft groß werde

und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und seinem Königreich,

dass er es stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

 

Jesaja 9,1-6

 

 

Die Weihnachtsgeschichte kennt man ja eigentlich schon in und auswendig, oder?

Der Engel Gabriel erscheint Maria und bringt ihr die Botschaft, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen wird.

Aber habt ihr euch schon einmal gefragt, wie es für Gabriel war, die Botschaft an Maria zu überbringen, dass sie die Mutter Gottes werden würde? Was hat er gefühlt, als er durch die Weiten des Himmels flog in dem Wissen, dass sein Gott bald als ein Baby im Stall geboren werden würde?

 

Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht“, heißt es in dem Lied …

 

Die Weihnachtsgeschichte aus neuer Perspektive sehen, dazu ermutigt der Erfahrungsbericht, den ihr gleich lesen werdet. Mich hatte diese Geschichte persönlich sehr berührt.

 

Der Autor des folgenden Artikels heißt Micah Turnbo. Er sieht die unsichtbare Welt, seit er ein kleiner Junge ist.

 

Menschen, die die Gabe haben in die geistliche Welt zu sehen, bezeichnet man auch als Seher. Dazu werde ich aber noch einen eigenen Artikel schreiben.

 

Gott hat Micah in die Vergangenheit sehen lassen – wer hätte gedacht, dass Zeitreisen doch möglich sind?

Bei Gott sind alle Dinge möglich, oder?

 

Aber lest selbst:

 

Maria und der blaue Stern

 

Ich ermutige euch dazu, die Bibelgeschichte in Lukas 1:26-38 zu lesen. Was ging in Gabriels Kopf vor, als er Maria das Kommen Jesu ankündigte? Seid ihr neugierig?

 

Ich habe den Tag gesehen, an dem Gabriel zu Maria gesprochen hat.

 

Er ist nicht so, wie man es erwarten würde. Gabriel ist sehr normal und bescheiden und seine Stimme ist ruhig.

Er ist ein Engel aus silbernem Sternenlicht; er steht im Licht der Dämmerung dessen, der ihn erschaffen hat.

Manche Engel nennen ihn den blauen Stern des Himmels. Er ist einem Stern nicht unähnlich – kühn, wild, strahlend und gütig.

 

Ich habe gesehen, wie Gabriel vor Maria stand und seine Hand nach ihr ausstreckte, um ihr Frieden zu bringen.

Er lächelte, um ihr zu versichern, dass sie mit ihm in Sicherheit war.

Als seine Flügel sich entfalteten, stand für einen kurzen Moment die Zeit still, und seine Stimme erfüllte die Wirklichkeit. Das Gewand des Engels bestand aus strahlend blauem Licht und flatterte vor Freude, wie Sterne, die über den Himmel tanzen. Die sanfte Brise seines Erscheinens bewegte sein lockiges, silberweißes Haar. Er hielt einen Moment inne, während Maria tief durchatmete. Ihre Augen leuchteten in dem silberblauen Licht, das von dem mächtigen Botschafter ausging.

 

Als ich Gabriel ansah, bemerkte ich etwas im Herzen des Engels. Er kannte den Messias und liebte Ihn. Sein Gott, sein König, würde geboren werden. Auch wenn er es nicht völlig verstand, wusste er, dass das eine gute Nachricht war. Einen Moment lang musste Gabriel nachdenken, bevor die Worte seinen Mund verließen.

Was er zu sagen hatte, würde die Welt verändern. Er war Teil des größten Wunders, das je auf Erden gesehen wurde. Gott war kurz davor, Mensch zu werden, und die Welt zu erretten. Sein Königreich würde kommen. Gabriel erinnerte sich an die Unterhaltungen mit seinen Brüdern, Michael, Raphael, und vielen anderen. Die große Frage der Engel war, wie die Menschheit errettet werden könne.

 

Als der Vater Gabriel auf die Erde sandte, stürzte er über die Himmel auf unseren Planeten, doch schließlich ging ihm die Bedeutsamkeit einer solchen Nachricht auf. Jesus, der Sohn Gottes, er kommt; jetzt ist die Zeit.

Gabriels Augen begannen, sich mit Freudentränen zu füllen! Es war eine wirklich gute Nachricht!

 

Die Engelsschwingen bewegten sich auf und ab, als seine Stimme durch unsere Zeit hallte.

 

„Sei gegrüßt, du Begünstigte. Der Herr ist mit dir.“

 

Er hielt weiterhin würdevoll seine Hände ausgestreckt und sagte:

 

„Gott begünstigt dich, hab keine Angst. Du wirst einen Sohn empfangen und gebären und du wirst ihn Jesus nennen. Er wird mächtig und sein Thron wird ewig sein. Er wird auf dem Thron seines Vaters David sitzen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“

 

Maria blickte zu seinen riesigen, silberblauen Flügeln auf und fragte Gabriel:

 

„Ich verstehe nicht, wie kann das sein? Ich bin niemals mit einem Mann zusammen gewesen; ich habe keinen Ehemann. Ich bin Jungfrau.“

 

Gabriel lächelte, während er zusah, wie der Heilige Geist als ein strahlendes Licht in den Raum hinab sank.

Er ermutigte sie. „Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Macht des Höchsten wird dich erfüllen, deshalb wird das heilige Kind der Sohn Gottes genannt werden.“

 

Gabriel erzählte von Elisabeth und ihrer Schwangerschaft. „Ist nichts unmöglich mit Gott?“, fragte er sie.

 

Er wartete auf ihre Antwort. Stille erfüllte das Zimmer; die entfernte Macht aus den Reichen des Himmels wartete auf ihre Antwort.

Maria horchte auf ihr Herz, obwohl sie es nicht vollkommen verstand; sie wollte den Weg beschreiten, auf den Gott sie berufen hatte. Sie blickte in Gabriels Gesicht und sah Hoffnung, doch auch die stille Bitte, dass sie Gottes Wort gehorchen möge.

 

Mit überraschender Klarheit sagte sie: „Ich bin des Herrn Dienerin. Herr, möge es nach deinem Willen geschehen.“

 

Maria atmete tief ein, denn es schien Jahre her zu sein, seit sie das letzte Mal geatmet hatte, so prächtig war diese Begegnung. „Ja, ich bin die Dienerin des Herrn.“

 

Gabriel schloss die Augen und Tränen liefen sein Gesicht herab, doch er wandte sich rasch zum Gehen.

Er wollte nicht, dass sie sah, wie er weinte. Maria berührte ihn in ihrer Willigkeit, sich dieser Nachricht hinzugeben, diesem Leben, das sie - und sogar Gabriel - für immer verändern würde!

 

 

Meine Freunde, es gibt so viel mehr zu lernen.

 

Frohe Weihnachten!

                                                                                                                                                               Illustration von Beatrice Matis

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Micah Turnbo ist ein Seher und der Pastor des prophetischen Dienstes der Vineyard Church Northwest in Cincinnati, Ohio. Er wuchs in einer sehr prophetischen Familie auf, wo Zeit mit Gott verbringen ein ganz normaler Teil des Homeschooling (Hausunterricht) war, und er anschließend seine Ausbildung an der Cincinnati Christian University und dem internationalen Haus des Gebetes (International House of Prayer, IHOPKC) in Kansas City, Missouri, fortsetzte.

Micah's Mission ist es Menschen zu ermutigen, eine Herz zu Herz Verbindung mit Gott dem Vater aufzubauen und sein Ziel, zu erleben, wie Freunde Gottes Ihn auf wahrhaftige Weise erleben und so Seine Herrlichkeit und Kraft auf der ganzen Erde gesehen wird.

School of Prophetic Ministry Manual


Micah hat einen Blog, auf dem er seine Erlebnisse teilt: https://beholdwonder.com/

Originaler Blog Artikel: https://beholdwonder.com/2019/12/11/mary-and-the-blue-star/

Übersetzung: Melanie Klassen

 

 

Zwei persönliche Weihnachtslied Tipps:

 

„Die Nacht ist vorgedrungen“ und „Eines Nachts wie heut“ von Danny Plett

 

 

 

Ich wünsche euch allen eine gesegnete Weihnachtszeit! 

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